Auszug aus dem “Mannheimer Morgen” zur Schauspiel-Produktion der
Theaterakademie Mannheim “Viel Lärm um Nichts” von William Shakespeare
….
Mit Bar und Liegestühlen
Dieses „Nichts“ haben die Schauspielstudenten der Mannheimer
Theaterakademie unter der Regie von Silvana Kraka zum Inhalt einer
Aufführung gemacht, in der in Zeitsprüngen zwischen dem 16. Jahrhundert
und der Moderne die Allgegenwärtigkeit der Liebe mit ihren so
unterschiedlichen Gefühlsäußerungen zum Ausdruck kommt. Was bei William
Shakespeare in den aristokratischen Kreisen des alten Messina spielt,
setzt Silvana Kraka beim Theater Felina Areal an einen Strand mit Bar
und Liegestühlen, über den laute Hits hallen und auch Tennis gespielt
wird. So wie sich die acht Darsteller mal in der poetischen Sprache
Shakespeares, mal in heutiger salopper Ausdrucksweise hitzige Rededuelle
liefern, wechseln auch die Kostüme vom schlichten Adelshemd über
goldglitzernde Anzüge bis hin zum Bikini oder Sportdress. Aufgeheizt
wird das dramatische Geschehen um Liebe und Intrigen am Hof des
Gouverneurs Leonato von Sekt durchtränkten Festen, kleinen Schlägereien
und wortreichen Liebeserklärungen, von gekonnten Tänzen und coolen
Modeschauen ähnlichen Revuen (Choreographie: Mario Heinemann Jaillet) –
viel Lärm eben um ein ideenreich inszeniertes und überzeugend
dargestelltes Nichts.
Quelle: Mannheimer Morgen
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