Freitag, 14. März 2014

Schauspiel: Absolventen der Theaterakademie Mannheim überzeugen in „Punk Rock“


Dunkle Jugend

“Ich habe es getan” sagt William Carlisle, gespielt von Edgar Diel, und macht eine kurze Pause – “weil ich kann.” Vielmehr Erklärung braucht es am Ende auch kaum noch, wenn in Simon Stephens “Punk Rock” das Licht erlöscht und finales Schwarz die Stuhlreihenbühne im Theater Felina Areal füllt. Ein drastisch dramatisches Ende für die Geschichte von sieben Jugendlichen auf einer englischen Privatschule, die Regisseur Boris C. Motzki in einer klug spannenden Raumspiegelung mit zwei gegenübergestellten Zuschauertribünen behutsam wachsen lässt.























Hoher Leistungsdruck

Lilly (Ekaterina Ivanova) ist neu an der Schule und trifft in der Oberstufenbibliothek auf sechs Mitschüler, die alle unter hohem Leistungsdruck stehen und wohl vor allem mit der Aufgabe zu kämpfen haben, die neue Elite des Landes zu werden. Machtspiele zwischen dem arroganten Zyniker Bennett (Ralph Opferkuch) und dem introvertierten und überintelligenten Chadwick, gespielt von Roman Kimmich, und Stellungskämpfe zwischen der unter hohen elterlichen Anforderungen leidenden Cissy (Selina Böhms) und Tanya (Laura Kaiser), die bereits jetzt von der Familienplanung träumt, gehören zum alltäglichen Schulbild. Als sich Lilly in den Lacrossespieler Nicholas (Benjamin Wendel) verliebt und William abblitzen lässt, beginnt die angespannte Situation endgültig zu kippen.
Motzki baut mit der Absolventenklasse der Theaterakademie einen aufwendig verwobenen Dialogabend mit klarer Typenzeichnung, der die Spannung langsam hochköcheln lässt. Vielleicht manchmal ein wenig zu langsam und stockend, aber mit einem klaren Blick auf die Stückstruktur, der zum musikalischen Leitmotiv von Radioheads “Creep” immer wieder hinter die Fassaden der jugendlichen Figuren schaut. Und mit dichtem Spiel seiner Darsteller ein rund gebautes und nachdenkliches Stück auf die Bühne bringt, das dem Zuschauer auch immer gleich noch den Spiegel vors Gesicht zu halten scheint.
Quelle: © Mannheimer Morgen
© Foto: Wolfgang Detering

Mittwoch, 12. März 2014

Beitrag von artmetropol.tv zum Schauspiel "Punk Rock" an der Theaterakademie Mannheim

Schauspiel: Die aktuelle Abschlussklasse 2014 der Theaterakademie Mannheim überzeugte mit dichtem Spiel.

Schauspiel: „Punk Rock“ des britischen Dramatikers Simon Stephens im Felina-Areal

Bissige Meute
„Punk Rock“ des britischen Dramatikers Simon Stephens im Felina-Areal
VON HEIKE MARX





















Das Theater ist hier ganz nah dran an der Realität: Die Abschlussklasse der Mannheimer Theaterakademie spielt die Abschlussklasse in dem aufrührenden Stück „Punk Rock“ von Simon Stephens.
In der Inszenierung von Boris C.Motzki im Felina-Areal können die Darsteller durch ihre Authentizität anrühren.
Wo sonst die Zuschauertribüne ist, stehen sieben traurige Jugendliche verloren zwischen leeren Stuhlreihen, halten rote Luftballons in die Höhe und singen. In dieser zugleich realistischen und abstrakten Tribühnensituation werden sie dann höchst lebendig agieren. Sie steigen über Stuhllehnen, um sich ständig umzugruppieren, rücken zur Seite, nach oben oder nach unten. Wer sitzt bei wem? Wer sitzt allein und wo? Der britische Dramatiker Simon Stephens greift in seinen Stücken harte soziale Themen auf. In „Punk Rock“ lässt er die Gruppendynamik in einer Eliteschule bis zum Amoklauf eskalieren. Teure Privatschulen haben in Deutschland nicht die Bedeutung wie in Großbritannien, aber auf deutschen Schulhöfen,wo „Du,Opfer!“ als gängiges Schimpfwort kursiert, ist eine ähnliche Ausgangslage zu vermuten. Unter den Upper Ten spielen materieller Neid und Erpressung keine Rolle. Ein Geldklau wird fingiert, um den Beschuldigten zu demütigen. Dafür beherrschen Sex und elterlicher Erwartungsdruck alles Sinnen und Trachten der Schüler. In „Punk Rock“ stehen dabei die Jungen im Fokus. Die Mädchen tragen als eine Art Schuluniform zu bunten Sneakers provozierend enge und kurze schwarze Röcke mit knappenweißen Blusen, an denen sie ständig herumziehen, um sie noch aufreizender zumachen. Mit „du bist zu dick“ wird das Selbstbewusstsein heruntergemacht; mit „ich bin zu dick“ machen sich die Mädchen selbst herunter. Lilly, gespielt von Ekaterina Ivanova, kommt neu in die Klasse. Sie sitzt zunächst ganz unten, steigt aber rasch auf. Der sanfte, sensible William (Edgar Diehl) sucht sich ihr schüchtern zu nähern, doch siemacht sich an den klobigen Nicholas (Benjamin Wendel) heran. Für den dünnhäutigen William ist das ein schwerer Schlag. Obwohl er selten direkte Zielscheibe von Angriffen ist, reagiert er zunehmend heftiger. Lilly ist ein liebes, harmloses Mädchen, aber psychisch labil. Psychisch resistent ist einzig der robuste Sportler Nicholas in seiner roten Jacke. Tanja (Laura Kaiser) ist eine, die sich kümmert und Wogen glättet, auch dann noch, wenn ihre Freundin sie hintergeht. Gegen den Frust futtern sie gemeinsam. Es ist die einzige Situation, in der das Mauerblümchen Tanja einmal nicht allein ist. Freundin Cissy (Selina Böhm) ist eine konturlose Mitläuferin, die aber in allem die Beste sein will: beste Noten, beste Figur, bester Freund. Dieser ist Bennett (Ralph Opferkuch). Er reißt am lautesten den Mund auf, intrigiert am abgefeimtesten, grapscht am gröbsten, mal bei Cissy,mal beiNicholas, terrorisiert alle, aber ammeisten den armen Chadwick (Roman Kimmich). Seine Welt, in die er sich selbstvergessen hineinsteigern kann, ist die Astrophysik. Sie gibt ihm das dicke Fell, um in dieser bissigen Meute als Underdog zu überleben. Die Schüsse am Ende fallen im Dunkeln und lassen ratlos zurück.
Foto: Wolfgang Detering
Quelle: Rheinpfalz

Samstag, 1. März 2014

Schauspiel: Punk Rock von Simon Stephens in Mannheim






































PUNK ROCK
von Simon Stephens

Regie & Austattung: Boris C. Motzki
Choreographie: Mario Heinemann Jaillet

eine Produktion der Theaterakademie Mannheim/Abschlussklasse 2014/1

Premiere: MI 05. März 2014, 20.00 Uhr

Die nächsten Termine sind:

12.3./ 13.3./ 9.4./ 10.4/ 29.4

jeweils 20.00 Uhr

Eintrittspreis: 12 € / 6 € (ermäßigt)

Theater Felina-Areal
Holzbauerstr. 6-8
Mannheim / Neckarstadt-Ost
Karten unter:
0621 / 33 64 88 6
oder:
info@theater-felina-areal.de

Besetzung:

William Carlisle: Edgar Diel
Lilly Cahill: Ekaterina Ivanova
Bennett Francis: Ralph Opferkuch
Cissy Franks: Selina Böhm
Nicholas Chatman: Benjamin Wendel
Tanya Gleason: Laura Kaiser
Chadwick Meade: Lorenz Kandzior

An einer teuren Privatschule bereiten sich Schüler, die sich für die künftige Elite halten, auf ihre Abschlussprüfungen vor. Deren Ergebnisse entscheiden über den weiteren Werdegang.
Lilly, ca. 17 und neu in der Stadt, trifft gleich an ihrem ersten Tag auf Mitschüler, die unter hohem Erwartungsdruck stehen und von einem darwinistischen Umgang miteinander geprägt sind: den hochbegabten Chadwick beispielweise, der regelmäßig vom arroganten Großmaul Bennett gequält wird, Cissy, Bennetts Freundin, die zu Hause Stress bekommt, wenn sie keine Bestnoten erhält, den Lacrossespieler Nicholas, in den Lilly sich verliebt, zum Ärger des eher zurückhaltenden William, der Lilly gern für sich hätte. Die Mischung aus Coolness und Karrieredenken, wechselnden Allianzen und quer schießenden Hormonen ist explosiv, die Machtkonstellationen verschieben sich und all das entwickelt eine Dynamik, die zu einer unaufhaltsamen Katastrophe führt...
„In seinem großartigen Stück erweckt Simon Stephens die ‚Zwischenwelt’ von Teenagern mit beängstigender Intensität zum Leben.“ (Daily Telegraph)


Theater Felina-Areal
Holzbauerstr. 6-8
Mannheim / Neckarstadt-Ost
Karten unter:
0621 / 33 64 88 6
oder:
info@theater-felina-areal.de


Die Abschlussinszenierung der AK2014 : "Punk Rock"

Leseprobe mit Boris Motzki und der AK2014. (Selina Böhm, Katja Ivanova, Edgar Diel, Ralph Opferkuch, Lorenz Kandzior und die beiden Schauspielschüler, Laura Kaiser und Benjamin Wendel) ... "Ernste Töne schlägt auch die Abschlussklasse der Theaterakademie Mannheim an. Unter der Regie von Boris Motzki werden die Absolventen Machtkonstellationen auf einer Privatschule in Simon Stephens’ „Punk Rock“ (Premiere: 5.3.) nachgehen – ein Weg, der direkt in die Katastrophe führt. (Mannheimer Morgen, Baranski)

Schauspiel: Boris C. Motzki inszeniert "Punk Rock" an der Theaterakademie Mannheim

Zum Stück


Probenfoto: B.C.Motzki (Edgar Diel und Ekaterina Ivanova)




















An einer teuren Privatschule bereiten sich Schüler, die sich für die künftige Elite halten, auf ihre Abschlussprüfungen vor. Deren Ergebnisse entscheiden über den weiteren Werdegang.
Lilly, ca. 17 und neu in der Stadt, trifft gleich an ihrem ersten Tag auf Mitschüler, die unter hohem Erwartungsdruck stehen und von einem darwinistischen Umgang miteinander geprägt sind: den hochbegabten Chadwick beispielweise, der regelmäßig vom arroganten Großmaul Bennett gequält wird, Cissy, Bennetts Freundin, die zu Hause Stress bekommt, wenn sie keine Bestnoten erhält, den Lacrossespieler Nicholas, in den Lilly sich verliebt, zum Ärger des eher zurückhaltenden William, der Lilly gern für sich hätte. Die Mischung aus Coolness und Karrieredenken, wechselnden Allianzen und quer schießenden Hormonen ist explosiv, die Machtkonstellationen verschieben sich und all das entwickelt eine Dynamik, die zu einer unaufhaltsamen Katastrophe führt...
„In seinem großartigen Stück erweckt Simon Stephens die ‚Zwischenwelt’ von Teenagern mit beängstigender Intensität zum Leben.“ (Daily Telegraph)