Sonntag, 23. September 2012

Schauspielschüler der Theaterakademie Mannheim beim Projekt "Im Niemandsland"

Lenz trifft Büchner 
Texte von Georg Büchner in einer Bearbeitung von Hubert Habig
Premiere: 6.Oktober 2012 in der  HebelHalle

„Den Zwanzigsten ging Lenz durch`s Gebirg. Es war als ginge ihm was nach, und als müsse ihn etwas Entsetzliches erreichen, etwas das Menschen nicht ertragen können, als jage der Wahnsinn auf Rossen hinter ihm. Endlich hörte er Stimmen, er sah Lichter, es wurde ihm leichter...“

Auf Georg Büchner, den jung verstorbenen Dichter und bedeutenden Mitbegründer der literarischen Moderne, richtet sich im laufenden und mehr noch im kommenden Jahr besondere Aufmerksamkeit. Denn der demokratische Revolutionär starb vor 175 Jahren und im Oktober 2013 jährt sich sein Geburtstag zum 200. Mal.
Für die Gruppe [Ak.T] waren es weniger die Gedenkjahre als vielmehr die Aktualität und Schönheit der Büchnerschen Texte, die den Impuls für das neue Projekt „Im Niemandsland – Lenz trifft Büchner“ gegeben haben. Anker der Inszenierung bildet die Erzählung „Lenz“, die als Beginn der modernen europäischen Prosa gilt. Dazu kommen Versatzstücke, Bruchteile  und Passagen aus den Dramen „Dantons Tod“, „Leonce und Lena“ und „Woyzeck“.
Die Bühne der Hebelhalle in Heidelberg wird zu einem herausgehobenen Ort, der unwirtlich und finster sein, im nächsten Moment aber die tiefsten und herrlichsten Naturerlebnisse zulassen kann. Hier trifft der sensible Dichter Lenz auf verschiedene Figuren aus dem dramatischen Werk Büchners. Allesamt Getriebene, Entwurzelte, Heimatlose, die sich für Augenblicke gegenseitig fassen können; Halt und Nähe miteinander teilen, um anschließend wieder in den Kosmos ihrer existentiellen Einsamkeit zu sinken.
Vier Schauspieler und eine Sängerin entfalten einen Büchnerschen Sprach- und Klangteppich, der am 6. Oktober in der HebelHalle Heidelberg Premiere haben wird.
Es spielen:

Die Jazzsängerin Jutta Glaser steht für das improvisatorische Ausloten aller Möglichkeiten der menschlichen Stimme. Sie singt in verschiedenen Formationen. Unter anderem  mit Zélia  Fonseca, Joao Luis Nogueira und Heidyi Aydt.  Neben anderen Publikationen hat sie gemeinsam mit Claus Boesser-Ferrari das Album Ajoi aufgenommen.
Claus Boesser-Ferrari steht für eine völlig eigene Ästhetik und Klangsprache, 
die sich zwischen "aufregend schönen Stimmungsbildern" (Deutsche Welle) 
einerseits, und "ernster, bisweilen impressionistisch malender Musik..." (Die Zeit) bewegt. Sein Programm umfaßt eigene Kompositionen, sowie Jazz-,Rock- und Folktitel, 
die in firrenden Klang-Kaskaden oder raffinierten, percussiven Grooves verpackt daherkommen. Er schreibt auch Musik für Theater (Theater Basel, Schaubühne Berlin, Neumarkt Zürich,Nationaltheater Mannheim, u.a.)
Boesser-Ferrari spielte zusammen mit Ralph Towner, Marc Ribot, Marc Ducret u.a.


Elisabeth Schlicksupp
Elisabeth Schlicksupp studierte 2006-2008 Schauspiel und Sprechkunst unter Prof. D. Bitterli an der Alanushochschule für Kunst und Gesellschaft in Alfter und wechselte im Herbst 2008 an die Theaterakademie Mannheim, wo sie in der Abschlussinszenierung „Woyzeck“ von G.Büchner als Marie zu sehen war. Mitwirkung u.a. in „Spartakus“, Oper Heidelberg, bei „Ich- Schiller 2009- Heimat gesucht“ im Rahmen der Schillertage 2009 sowie „Freie Sicht“, Nationaltheater Mannheim. Arbeitet uns lebt als freie Schauspielerin in Bayern.



Melina Schöfer 

Die Schauspielerin Melina Schöfer absolviert das letzte Semester ihrer Ausbildung an der Thaterakademie  Mannheim.
Ein erstes Engagment führte sie bereits an das Hof-Theater-Tromm wo sie unter der Regie von Jürgen Flügge die Rolle des Julchen  in "Die kleine Flucht - Wer hat Angst vor Engerlingen" spielte.
Im Oktober 2011 spielte sie für [Ak.T]  Theater unter der Regie von Hubert Habig  in WAHR+SCHÖN=GUT

Edgar Diel
Neben seinem Schauspielstudium an der Theaterakademie Mannheim stand Edgar Diel bereits in " Schumann in Heidelberg" unter der Regie von Nele Muenchmeyer für den SWR vor der Kamera. Er war in mehreren Musiktheaterproduktionen des Jugendmusiktheaters Seckach zu sehen und am TiG 7 in der Uraufführung von "Kein Morgen" von Carsten Brandau unter der Regie von Stefan Grießhaber. Seit 2008 erhält er Unterricht in Stimmbildung bei Erna Diel.
Nach WAHR+SCHÖN=GUT ist IM NIEMANDSLAND seine zweite Produktion mit [Ak.T]-heater. Er wird die Figur des Lenz verkörpern.

Florian Kaiser erhielt seine Ausbildung in Besançon (Frankreich) und in Berlin. Er war für die Komödie Kassel, die Sommerfestspiele Oppenheim, die Schlossfest-Spiele Ettlingen, das Kinder- und Jugendtheater Speyer, das Boulevard Münster und für das Torturmtheater Sommerhausen tätig. Zu seinen gespielten Lieblingsrollen gehören u. a. Jean in „Fräulein Julie“ von August Strindberg, Alceste in „Der Menschenfeind“ von Moliere, Azor in „Der Streit“ von Marivaux. 2007 gründete er mit Roland Heitz die Kleine Komödie Weinheim und ist in dem Lustspiel „fast Faust“ von Albert Frank zu sehen. Florian Kaiser lebt in Heidelberg. 

Probenfoto IM NIEMANDSLAND Copyright © Wolfgang Detering

Keine Kommentare: