Donnerstag, 5. Mai 2011

Mario H. Jaillet am Wilhelma Theater


Mario Heinemann Jaillet (Leiter der Theaterakademie Mannheim) choreographiert zur Zeit mit den Studenten der Opernschule der Staatlichen Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Stuttgart am Wilhelma Theater in Stuttgart für die Produktion Orphée et Eurydice.

ORPHÈE AUX ENFERS (ORPHEUS IN DER UNTERWELT)
Operette

Jaques Offenbach wollte eine Parodie auf den Orpheus-Mythos schreiben. Genauer gesagt, sollte es ein Portrait des zweiten Kaiserreiches werden, gemalt im Gewand der griechischen Götter. Und waren die Bewohner des Olymps schon aus mythologischer Sicht nicht gerade zimperlich, so wurden sie bei Offenbach und seinen beiden Librettisten Halévy und Cremieux aller ihnen noch verbliebenen Anständigkeit und moralischen Integrität beraubt.
Im Sinne einer Radikalaufklärung dürfen wir bei „Orphée aux enfers“ hinter die Kulissen schauen und erfahren, dass die ach so rührenden Geschichten um treue Liebe, echte Keuschheit und moralischen Anstand nichts sind, als pädagogische Erbauungsliteratur für die faibles mortelles. Doch auch bei diesen sieht es nicht viel besser aus. Orpheus und Eurydice wären froh sich gegenseitig loszuwerden, doch braucht die Nachwelt wenigstens ein Beispiel einer treuen Liebe bis über den Tod hinaus und ihre Wahl fällt auf eben jenes Paar, dessen wahres Leben uns erst die Operette zeigen durfte.
Orpheus fürchtet um seine Lektionen, Jupiter droht mit seiner Reputation die Deckung zu verlieren und die ganze Göttertruppe könnte auf Nimmerwiedersehen im Orkus versinken. Nur Eurydice scheint nichts zu verlieren zu haben und schert sich einen feuchten Kehricht. Gegen die Gefahr durch die Öffentliche Meinung ist ein Aufstand der Götter gegen Jupiter ein Klacks. Der Allvater wehrt ihn mit der linken Hand ab, indem er seinen verzuckerten Nektarnagern einen Ausflug in die Hölle inklusive Party spendiert und schlägt so allerlei Fliegen mit einer Klappe.

Text von Hector Crémieux unter Mitarbeit von Ludovic Halévy
Musik von Jacques Offenbach
Version von 1858

Gesungen in französischer Sprache mit deutschen Dialogen
Mit Gunta Cese, Ramona d’Uva, Silvia Häntsche, Zografia Madesi, Tanja Kuhn, Tatjana Prybura, Melanie Schlerf, Haruna Yamazaki,
Sven Jüttner, Christopher Kaplan, Nico Lindheimer, Daniel Raschinsky, Hitoshi Tamada, Christian Wilms, Patrick Zielke

Es spielt das Orchester der Staatlichen Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Stuttgart

Musikalische Leitung: Per Borin
Regie: Bernd Schmitt
Bühne und Kostüme: Kersten Paulsen
Choreografie: Mario Heinemann Jaillet
Dramaturgie: Bettina Stiller-Weishaupt

Premiere am 27. Mai, 19:30 Uhr
weitere Vorstellungen:
So, 29 Mai, 18 Uhr
Mi, 1. Juni, 19:30 Uhr
So, 5. Juni, 18 Uhr
Fr, 10. Juni, 19:30 Uhr
So, 12. Juni, 18 Uhr

Preiskategorie D (30,-/ 25,-/ 20,-€)

http://www.wilhelma-theater.de

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