Die Schauspielsaison des Theaters der Stadt Heidelberg, unter der neuen Leitung des Intendanten Holger Schultze, wird auf eine ganz besondere Art und Weise eröffnet. Mit insgesamt acht Stücken an drei Tagen und an acht Orten in ganz Heidelberg, stellt sich das neue Schauspielensemble vor. “Don’t Believe The Hype” nennt sich die Reihe. Die künstlerische Leitung hat Regisseur Veit Güssow.
Assistenz Miriam Horwitz
Produktionsleitung Anne Pöhlmann
Assistenz Caroline Thiemann
Ausstattung Anna-Maria Klein,
Berit Schog, Alex Vermeulen
Schauspielerin Miriam Grimm
Studierende der Theaterakademie Mannheim:
Felix Berchtold
Sebastian Blum
Edgar Diel
Yaroslava Gorobey
Canan Kir
Eva Sauter
Laura Schäfer
Melina Schöfer
Svetlana Wall
Don’t believe the HypeHype als Ware – ein kleiner Bogen von DSDS zum Uraufführungs-Wahnsinn im Theater, Lena, DSDS, Iphone X und Knut der Eisbär:
Hype lässt sich produzieren und in Profit umwandeln. Eine Popsängerin, ein Telefon oder ein Tierbaby interessieren nicht einfach viele Menschen, so dass ein Hit, ein Verkaufsschlager oder ein Rummel entsteht, vielmehr wird die mediale Aufmerksamkeit vorweg erregt bis sich eine riesige Interessentenmenge ansammelt, die dann als Käufer der nachgelieferten Produkte auftritt. Hype-Produktion ist auch Werbung. Aber der Hype bewirbt nicht einfach ein Produkt, seine kommerzielle Ausschlachtung beginnt erst richtig, wenn er gelungen ist. Dann sind der Fantasie bei der passenden Produktentwicklung keine Grenzen gesetzt: Apps, CDs und eine Produktpalette die fast selbstironisch »Zur-Verkaufs- förderung«-Artikel (Merchandising) heißt sowie die in der Hype-Berichterstattung platzierbaren Werbeflächen. Die Hype-Produktion selbst ist das Ziel gigantischer Marketingstrategien und wird so selbst zum Produkt der entsprechenden Branche. Diese Umkehrung des normalen Verhältnisses von Gefallen am Gegenstand und Attraktion der Aufmerksamkeit ist faszinierend und gleichzeitig in ihrer (Un)logik alltäglich.
Die Hype-Produktion ist Abziehbild kapitalistischer Warenproduktion, in der die Ablösung des Produktionszwecks vom Nutzen des Produkts das gängige Prinzip darstellt. Die Ware kommt zum Zweck des Profits auf die Welt, ihr sachlicher Nutzen ist zum Mittel degradiert. Da sich diese Verkehrung auf fast jedes Ding und jede Tätigkeit anwenden lässt, gibt es keine Lebenssphäre, die dieser Logik nicht untergeordnet werden kann: von der Gesundheitsversorgung bis zu Strom und Wasser, von der Liebe bis zum Co2-Emissions-Handel, von Teilen der Kunst bis zum Hype: Alles lässt sich als Ware produzieren und in Profit.
Quelle: www.theaterheidelberg.de
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